Stacks Image 227
Line
Des Lichtes letzter Schein.

Diese Ausgabe der Radioshow "Reset Black" hatte
"Beyond The Clouds" zum Thema und gab musikalisch Antworten auf die Fragen, warum unaufhaltsam das Leuchten der Erinnerung im Sog der Vergessenheit schwindet und die Lyrik der Hingabe unvollendet bleiben wird.

Fröhliches resetten am Dienstag, den 29. November 2016, ab 08:00 pm CET / 20.00 Uhr German time …
20:00 – 21:00
Propergol – Gruesome (Chair Et Crochet), pt.I
In Slaughter Natives – Fall Apart
SPK – In Flagrante Delicto
Omala – Times 4
Dead Can Dance – Rakim
sToa – Autumn
Erik Lewander & Olle Ljungman – Eva Gets Shot
The Revolutionary Army (Of The Infant Jesus) – Nostalgia
Hope Sandoval & The Warm Inventions – Into the Trees
Anna von Hausswolff – Come Wander With Me / Deliverance
Propergol – Gruesome (Chair Et Crochet), pt.II
21:00 – 22:00
Paul Lemos & Joe Papa – Psalm (of Angels)
And Also The Trees – Lady D'Arbanville
Laibach – Mama Leone
3rd And The Mortal – Persistent And Fleeting
Anna von Hausswolff – Discovery
John Murphy – Kanada's Death, Pt. 2 (Adagio In D Minor)
Letum – With Closed Eyes I Can See
Hypnopazūzu – Your Eyes In The Skittle Hills
Zola Jesus – Manifest Destiny
MONO – Ashes In the Snow
BeyondTheClouds
Album der Sendung I
Hypnopazūzu –
Create Christ, Sailor Boy

Hypnopazūuzu

Hypnopazūzu Official
Filmtipp der Sendung
Demon – Dibbuk


Demondibbuk
Album der Sendung II
Anna von Hausswolff –
The Miraculous

AnnavonHausswolff

Anna von Hausswolff Offical
Demon – Dibbuk.

Ein junger Mann auf einer Fähre. Irgendwo in Polen. Trotz des Sonnenscheins stehen die Zeichen nicht gut. Eine Frau, scheinbar entrückt, im Wasser. Die Ambulanz wirkt hilflos. Nebensächlichkeit.

Der junge Mann ist Pjotr. Aus London kommend – auf dem Weg zu seiner Hochzeit. Pjotrs große Liebe Zaneta lebt auf dem polnischen Land. Ihre Familie und das soziale Gefüge scheinen soweit normal. Pjotr und ein großer Teil von Zanetas Familie sehen sich das erste mal – man ist sich sympathisch. Die Hochzeit kann beginnen. Der Schnaps beginnt zu fließen.

Die Mitgift der Brautfamilie ist das alte Haus des Großvaters. Am Tag vor der Hochzeit entdeckt Pjotr auf dem Grundstück des Hauses, eher zufällig, ein menschliches Skelett. Und fremde Namen an der Wand. Von der Magie der Hochzeitsvorbereitungen gefangen, verschweigt er seinen Fund. Es folgt eine von Schnaps geschwängerte Nacht voller Albträume.

Die Party beginnt und der Schnaps fließt weiter. Es wird getanzt, es wird getrunken, es werden Reden gehalten. Ein rauschendes Fest. Bis zu dem Moment als Pjotr anfängt sich zu verändern. Erst sind es nur Verwirrungen – Pjotr nennt Zaneta in seiner Rede Hana, Schwindelattacken und Nasenbluten – später epileptische Zuckungen. Zanetas Familie glaubt, das Pjotr einfach nur betrunken ist. Als Pjotr aber anfängt eine unbekannte Sprache zu sprechen, wird der Brautvater nervös. Er glaubt es wäre Deutsch. Der alte Dorflehrer, der letzte jüdische Einwohner im Ort, begreift sofort: Pjotr spricht Jiddisch. Und der Name Hana scheint ihm etwas zu sagen …

Eine Hochzeit in Polen, so der Vorabtitel, ist kein gewöhnlicher Film. Die polnisch-israelische Koproduktion ist ein radikaler Film. Derb schwarzhumorig und fast absurd komisch porträtiert Regisseur Marcin Wrona die polnische Gesellschaft, deren Traditionen und das Aufstreben in die Moderne. Sein schonungsloser Blick in die polnische Geschichte macht "Demon – Dibbuk" darüber hinaus zu einem ganz besonderen Film. Itay Tiran als Pjotr und Agnieszka Zulewska als Zaneta, spielen großartig auf. Auch alle anderen Charaktere, vom Brautvater, über den alten Lehrer, den Dorfarzt bis hin zum Pfarrer, sind sensationell gut besetzt. Die Musik von Krzysztof Penderecki ist folgerichtig und kleidet "Demon – Dibbuk" zusätzlich in ein schweres Gewand.

Auch wenn das Wort Dibbuk bereits vorab einiges verrät, so bleibt doch das Überraschungsmoment. "Demon – Dibbuk" ist am wenigsten in der Kategorie Horror zu verorten. Freunde von Ole Bornedals "The Possession" werden hier nicht fündig. Vielmehr gibt Marcin Wrona mit "Demon – Dibbuk" ganz ohne moralische Wertung einen tiefen Blick in die polnische Seele.

Am 19. September 2015 fand Marcin Wronas Ehefrau Olga Szymanska ihren Mann erhängt im Bad seines Hotelzimmer in der polnischen Stadt Gdynia. Dort wurde zur selben Zeit sein Film "Demon – Dibbuk" bei einem Filmfestival aufgeführt. /.fjs/
Line

© by Reset Black. "Reset Black" is a Radioshow for those who enjoy sounds on the periphery of silence.